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Wunsches Mädchen Mädchens Wunsch

Heide Heinz

Die Unmöglichkeit des Feminismus als transzendierende kritische Theorie und Praxis: in seinen lebensphilosophischen Spielarten läuft er Gefahr, sich faschistoiden Denkfiguren anzunähern; in seinen Emanzipationsvorstellungen arbeitet er unter dem Deckmantel der Ausweitung des Gleichheitsprinzips dem gesellschaftlichen Status quo mit allen seinen Mißhelligkeiten zu. Das genaue Verständnis der mythologischen Tochter-Göttinnen hätte den konservativen Charakter des Feminismus im voraus ebenso deutlich machen können wie die raren Chancen produktiver weiblicher Dissidenz. Feministinnen – allemal Wunschesmädchen, deren medienzeitalterliche Mädchenwünsche bis auf weiteres erfüllt worden sind.

Ein verallgemeinertes Quotierungswesen ist aus dem Feminismus geworden, adaptierte Maßnahmen einer schönen Hypermarktgerechtigkeit – Alice Schwarzer fortwährend in Talkshows und gar als Talkmasterin; oder: ca. ein Dutzend wissenschaftsbedachte psychosoziale Nachholveröffentlichungen von Frauen über Frauen halbjährlich in einem nicht unbekannten Verlag; um nur diese beiden Beispiele anzuführen. Was nichts anderes heißt – so lautete meine Zentralprognose ja –, als daß der Aufbruch des großen Widerspruchs des Kapitalismus zum reinen Immanenzfaktor eines – eines nicht unerheblichen – Widerspruchs im Kapitalismus in recht kurzer Zeit verkam. Mädchens Wunsch im Umschlag in Wunsches-Mädchen – so das heitere Fazit, wenn immer es möglich wäre, weiblicherseits einen äußeren Standpunkt zu dieser fatalen Entwicklung einzunehmen. Das weiß man längst: begab sich – wie sonst? – der Widerspruch von außen nach innen, so wirkt er innen nur noch als konservative Schubkraft der inneren Perfektionierung zur höheren Ehre des Kapitalismus, der sich anschickt, alternativelos zu werden, sprich: sich immer mehr motivierende Binnendevianzen selbstzuerschaffen – wie lange eigentlich noch?

Der Nachkriegsfeminismus, aus der Achtundsechziger-Linken hervorgegangen, firmiert als radikalisierte Aufklärungsposition, die politisch konsequent den Wert der Egalität – gesteigerte Demokratisierung/Sozialisierung – betreibt. Feminismus demnach fürs erste ein potenzierter distributiver Moralismus unter der Leitidee der Gerechtigkeit. Selbstverständlich kann diese umfassende Morallehre nicht ohne materielle Voraussetzungen sein – Bewegung in den „Produktionsverhältnissen“ allemal ja auf der Basis des Stands der ,,Entfaltung der Produktivkräfte“ –: Ende der Physik, Beginn der Biotechnik und dazwischen die gewaltige Explosion der Gedächtnisprothetik, der modernen Medien. Offensichtlich gehört es zur Logik dieses Voraussetzungsverhältnisses immer noch, daß die materielle Basis zum Zwecke der ungestörten Durchsetzung ihrer Distributionsmoral verleugnet werden muß; wie im Feminismus allenthalben geschehen ..... Nochmals: der gänzlich unmoralische Geheimdirigent auch und zumal des modernen Feminismus ist der aktuelle „Stand der Produktivkräfte“. Dieser sorgt in seiner immensen Fortgeschriebenheit dafür, daß die (vor)letzte Nichtegalität des Geschlechterverhältnisses, die freilich keine natürliche, eine technologisch vielmehr mit-definierte ist, zum moralischen Grundthema im Sinne der distributiven Gerechtigkeit hat werden können. (...)

aus: Heide Heinz, Wunsches Mädchen Mädchens Wunsch. Rückblick auf die Unmöglichkeit des Feminismus. Wien: Passagen Verlag, 1994.

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